Demenzcafé des Freiwilligenzentrums

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man holding chin

Auszug aus dem Artikel in der Wetterauer Zeitung vom 24.3.2021  von Hanna von Prosch.

WENN CORONA NICHT BEGREIFBAR IST, Demenz-Betreuung in Bad Nauheim: Trotz allem nah am Menschen

Freitags und mittwochs, wenn sich Angehörige und Erkrankte beim Demenz-Café des Freiwilligenzentrums in den Räumen des Demenzja (in Wisselsheim im Södeler Weg 2) treffen, ist Heidy Lang nur für die Angehörigen da. »Die brauchen mich jetzt fast mehr als die Erkrankten.« Individuelle Betreuung liegt ihr am Herzen. Das schätzen auch die Angehörigen. So ist sie froh, dass wenigstens ihre Stammkunden regelmäßig gebracht werden. »Es sind zu viel, um zu schließen, und zu wenig, um wirtschaftlich gut durchzukommen«, bringt sie ihre Lage auf den Punkt. »Trotz Einschränkungen haben wir noch Kapazitäten.«

Geduldig und bestimmt gehen die insgesamt vier Betreuer mit den dementen Menschen um. Hier haben sie Abwechslung: Sie machen Musik, das Grammophon spielt, Ballfangen sorgt für Spaß, man kann sich mit Puppen und Holzspielzeug beschäftigen oder ausruhen. »Wir haben zwar unser Programm, aber manchmal geht einfach nichts zusammen. Dann beschäftigen wir uns eben mit jedem einzeln. Niemand soll überfordert werden«, sagt Huber. Die beste Mitarbeiterin aber ist Heidy Langs ShihTzu-Pudel-Dame Lilly. Sie ist der Liebling aller und sorgt immer für gute Laune.

Eng vernetzt

In der Tageseinrichtung »Demenz-Ja«, die überwiegend, aber nicht nur für Menschen mit Demenz da ist, musste während der Pandemie die Gruppenzahl reduziert werden. Da Heidy Lang zeitlich sehr flexibel ist, kann sie auch jetzt noch Kunden aufnehmen. Die Angehörigen kommen zum Bringen und Abholen nur an die Tür. Zuhause seien die Kundinnen und Kunden nahezu isoliert, sagt Lang. Durch die sehr kleinen Gruppen ist intensive individuelle Betreuung möglich.

Heidy Lang ist eng vernetzt mit dem Freiwilligenzentrum Bad Nauheim, wo sie auch die Ausbildung gemacht hat. Ihr ehrenamtliches Engagement bringt sie in der Aktion »Silberstern« ein. Wenn ein dementer Mensch hilflos in der Stadt aufgefunden wird, nimmt sie ihn zunächst in der Tagesstätte auf, bis die Angehörigen gefunden sind. Das sei besser, als bei der Polizei zu sitzen, sagt sie. Während der Pandemie ist diese Möglichkeit begrenzt.

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